Die menschliche Hand hat eine erstaunliche Anatomie. Aber auch ohne ein Anatomiebuch gelesen zu haben, sind einige Dinge bei der Konstruktion wissenswert.
Diese erste Hand verletzt einige Dinge, die direkt auffallen. Beim ersten Gelenk hat die Hilfslinie noch in etwa die richtige Biegung. Diese müsste sich bei den höheren Gelenken in etwa in derselben Form erhalten.
Der Zeigefinger sticht als viel zu lang heraus. Der kleine Finger wurde in der Malwut gar nicht mehr ausgeführt.

Bei der nun folgenden Hand stimmen die Hilfslinien für die Finger schon eher. Das Vorbild aber – die Hand des Zeichners – hat einen Handteller, der länger ist als der längste Finger. Daher passt sie nicht ganz zum Vorbild. Auch weist der Winkel des Zeigefingers einen nicht natürlichen Winkel auf und das oberste Daumensegment ist zu lang wie auch der ganze Daumen.

Das Volumen entsteht aus der Illumination.
Fakt
Bei der nächsten Almosenstudie ist der Handteller durch die Licht- und Linienführung nicht tief genug ausgeprägt worden.

„Schaut mal, da vorne links!“, möchte uns diese Hand mitteilen. Der Daumen und sein Kapselgelenk sind leider verschwinden gering ausgeführt und geben nicht die wirklichen Proportionen wieder.

Der „Leisefuchs“ bedeutet den Kindern im Kindergarten die Ruhe, ohne „Ruhe“ zu brüllen. Die Finger wirken angeflanscht. Jedoch trifft diese Hand das Model nachgerade am besten.

Hände sind und bleiben neben Gesichtern die am meisten Charakter transportierenden Bildelemente der Figuren, die sich nicht wehren können, auf die Leinwand gebannt zu werden. Selbst das Recht am eigenen Bild scheint bei diesen „künstlerischen“ Darstellungen verwaschen. Setze dich mit der Kamera in die U-Bahn und es wird Klagen hageln. Wenn jedoch die Transformation durch die Augen und das Gehirn auf die Hand des Kunstschaffenden erfolgt ist, bleibt vom Fotorealismus nicht viel übrig. Schwierig.